Verlag des Forschungszentrums Jülich
JUEL-2865
Wollgarten, Markus
Elektronenmikroskopische Untersuchungen von Defekten in ikosaedrischen Quasikristallen
178 S., 1994
EINLEITUNG
Neben den glasartigen und den periodischen, kristallin aufgebauten Festkorpern bilden die
Quasikristalle einen dritten Ordnungszustand der Materie.
AIle bis heute bekannten quasikristallinen Phasen werden in metallischen Legierungen
beobachtet. Ihr "Erkennungsmerkmal" sind Symmetrieeigenschaften, die aus krist allographischer
Sicht verboten sind. In Beugungsexperimenten kann man je nach Legierung
Beugungsbilder beobachten, die fiinf-, acht-, zehu- oder zwolfzahlige Symmetrien in der
Reflexanordnung aufweisen. Die scharfen Beugungsreflexe erfordern einerseits eine geordnete
Struktur, andererseits zeigte schon Kepler [101], daf solehe Symmetrien unvereinbar
mit periodischen Gittern sind.
Die meisten quasikristallinen Phasen sind thermodynamisch metastabil, d.h., sie wandeln
sich bei Warmebehandlung in kristalline Phasen urn. Allerdings gibt es auch thermodynamisch
stabile Phasen, wie zum Beispiel in den Systemen AlCuFe, AlCuRu und
AlPdMn. Bei Untersuchungen an Quasikristallen mit Hilfe der Transmissionselektronenmikroskopie
kann man gerade bei den stabilen Legierungen eine Reihe von Gitterbaufehlern
beobachten.
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