Verlag des Forschungszentrums Jülich

JUEL-4104
Brücher, Heiner; Curtius, Hildegard; Fachinger, Johannes; Kaiser, Gabriele; Mazeina, Lena; Nau, Karl
Untersuchungen zur Radionuklidfreisetzung und zum Korrosionsverhalten von bestrahltem Kernbrennstoff aus Forschungsreaktoren unter Endlagerbedingungen
VI, 115 S., 2003

Aus dem vorliegenden Bericht "Untersuchungen zur Radionuklidfreisetzung und zum Korrosionsverhalten von bestrahltem Kernbrennstoff aus Forschungsreaktoren unter Endlagerbedingungen" mit dem Förderkennzeichen FKZ 9108, der im Zeitraum vom 01.06.98 bis 30.11.2001 durchgeführt wurde, sind folgende Ergebnisse zu entnehmen:

U/A1-FR-Brennelemente korrodierten unter anaeroben Bedingungen bei 90°C in Granitwasser (Grimsel-West) so langsam, dass die Auflösung des gesamten Brennelements nach bisherigen konservativen Ergebnissen im Bereich von 103 Jahren liegen würde.

In Salzlaugen, speziell in magnesiumchloridreichen Laugen, ist die Korrosionsrate dagegen hoch. Einen beschleunigenden Effekt hat die Zugabe von GGG40 (Werkstoff des Brennelementbehälters, in dem Eisen der Hauptbestandteil ist). Eine vollständige Auflösung des Brennelementes wird in wenigen Monaten erreicht. Unter aeroben als auch unter anaeroben Bedingungen zeigte sich, dass ein Großteil der freigesetzten Radionuklide an und/oder in den Korrosionsprodukten (sekundären Phasen) gebunden werden. Eine Veränderung der Ionenstärke des Auslaugmediums führte allerdings zur Remobilisierung der Aktiniden. Für diese Radionuklidfreisetzungen können Umwandlungs-prozesse innerhalb der sekundären Phasen verantwortlich sein. Sekundäre Phasen, entstanden bei der Korrosion eines unbestrahlten U/AI-FR-Brennelementes wurden erstmalig analysiert und Hydrotalkite als Phasenbestandteile konnten identifiziert werden. Dieses Ergebnis berechtigt zur Annahme, dass Hydrotalkite Bestandteile der sekundären Phasen von bestrahlten U/A1-FR-Brennelemente sind. Zur Klärung der Frage, welche Bindungsverhältnisse zwischen Radionuklid und sekundärer Phase vorliegen, wurden Sorptionsuntersuchungen mit endlagerrelevanten Radionukliden an Mineralien (diese Mineralien können als thermodynamische Endstufen der Korrosionsprodukte angesehen werden) in Salzlaugen und Granitwasser durchgeführt. In Salzlaugen zeigte Pu quantitative Sorptionstendenzen, wobei Pu in kationischer Form kovalent bindet. In Granitwasser (Grimsel-West) zeigte Americium ein ähnliches Verhalten.

From the present report "Untersuchungen zur Radionuklidfreisetzung und zum Korrosionsverhalten von bestrahltem Kernbrennstoff aus Forschungsreaktoren unter Endlagerbedingungen" with the Code number FKZ 9108 carried out in the time periode 01.06.1998 till 30.11.2001 the following results can be withdrawn:

U/Al-RR-fuel elements corroded slowly in granite water (Grimsel-West) at 90°C under anaerobic conditions . For a complete dissolution of the fuel element a time period of 103 years is assumed according to present conservative results. In salt brines , especially in magnesium chloride rich brines the corrosion rate is high. Addition of GGG40 (basic material of the fuel element container with iron as main element) had an acceleration effect. A complete dissolution of the fuel is achieved within a couple of months. Under aerobic and under anaerobic conditions the bulk of released radionuclides were fixed by the corrosion products formed (secondary phases). The actinindes were mobilised by variation of the ionic strength ofthe leaching solution. This process can be explained by phase conversion reactions within the secondary phases. Secondary phases formed by corrosion of a non-irradiated U/Al- RR-fuel element, were analysed and hydrotalcites were identified as phase components.

This result justifies the assumption, that hydrotalcites are components of the corrosion products from irradiated fuels. To clarify the question which bindings exist between radionuclides and secondary phases, sorption experiments were performed. The sorption experiments were performed in sait brines and in granite water using repository relevant radionuclides and minerals which are considered to represent thermodynamic final components of the secondary phases. Pu sorbed as cationic species quantitatively and the binding is covalent. In granite water the saine behaviour was found for Am.

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Letzte Änderung: 07.06.2022