Verlag des Forschungszentrums Jülich
JUEL-4061
Abarca Heidemann, Karin
Biochemische und biophysikalische Charakterisierung des GARP2-Proteins aus Sehstäbchen der Rindernetzhaut
IX, 130 S., 2003
GARP2 ist eines der am häufigsten vorkommenden Proteine in ROS, und wird nur in
dieser exprimiert. Verteilung und Häufigkeit von GARP2 deuten auf eine wichtige
Rolle innerhalb des Sehsystems hin, die physiologische Funktion ist jedoch
unbekannt. Bisherige Untersuchungen zur Identifizierung von Interaktionspartnern
und der physiologischen Funktion der GARP-Proteine lieferten zum Teil uneindeutige
Resultate (Körschen et al., 1999; Poetsch et al., 2001). Experimente mit
rekombinanten GARP2 deuteten auf eine mögliche Inhibierung der PDE hin.
In der vorliegenden Arbeit wurde erstmalig erfolgreich natives GARP2 aus ROS des
Rindes gereinigt. Zusätzlich wurden zwei unterschiedliche rekombinante
GARP2-Proteine hergestellt, exprimiert und gereinigt. Detaillierte Untersuchungen zu
den strukturellen und biochemischen Eigenschaften der gereinigten GARP2-Proteine
zeigte, dass das abnorme Laufverhalten von GARP2 in der SDS-PAGE nicht auf
einer Dimerisierung des Proteins beruht. Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass
GARP2 ein nicht-globuläres Protein ist. Durch CD konnte zudem die
Sekundärstruktur der Proteine aufgeklärt werden. Das Wissen über die biochemische
und biophysikalische Eigenschaften von GARP2 stellen eine fundierte Grundlage für
zukünftige Kristallisations-Experimente dar. Die Überprüfung der Interaktion von
GARP2 mit anderen Proteinen in ROS durch verschiedene Methoden wie,
Gelfiltration, Affinitätschromatographie und kovalenter Quervernetzung, zeigten
ferner, dass GARP2 mit RDS/Peripherin und möglicherweise auch mit RGS9
interagiert. Ebenfalls konnte eine Wechselwirkung mit Proteinen mit einem
apparenten Mw von -18 kDa, -30 kDa bzw. -70 kDa gezeigt werden. Eine
Interaktion zu der GC, der PDE und dem ABCR konnte nicht eindeutig bestätigt
werden. Der Einfluss den gereinigtes, natives GARP2 auf die PDE-Aktivität hat,
wurde vergleichend zu dem der rekombinanten GARP2-Proteine ebenfalls
untersucht. Hier konnte keine durch natives GARP2 verursachte Inhibierung der
PDE-Aktivität gezeigt werden. Die zuvor beobachtete Inhibierung (Körschen et al.,
1999) der PDE-Aktivität wurde durch den Fusionsanteil des HT-GARP2 verursacht.
Durch die Herstellung monoklonaler Antikörper wurde zusätzlich in dieser Arbeit die
Basis geschaffen, weitere biochemische und immunhistochemische Analysen
durchzuführen.
The GARP proteins of rods have been localized exclusively at the disc incisures and
rims that are in close proximity to the plasma membrane. GARP2 is the most
abundant GARP species, and a major protein in ROS. The localization and the
amount of GARP2 indicate that it may have an important role in rod
phototransduction. Studies focusing on the protein/protein interactions involving
GARP proteins have revealed contradictory results (Körschen et al., 1999; Poetsch
et al., 2001 ).
The present work describes the purification of native GARP2 from bovine ROS.
Furthermore this work describes the cloning, expression and purification of two
different recombinant GARP2 proteins. A detailed analysis of the structural and
biochemical characteristics of the purified proteins shows that the unusual running
behavior of GARP2 is not due to dimerisation. The results also strongly suggest that
GARP2 is not a globular protein. Moreover the GARP2 secondary structure was
analyzed by CD. The interaction of GARP2 with proteins was studied by gel filtration,
affinity chromatography, and crosslinking. These experiment show that GARP2
interacts with RDS/peripherin and possibly also with RGS9. Besides, an interaction to
unknown proteins with an apparent Mw of -18 kDa, -30 kDa and -70 kDa could be
detected. The interactions with the PDE, the GC, and the ABCR could not be proven.
Using the purified GARP2 proteins, the effect on the activated PDE was examined.
The previously shown powerful inhibition of PDE by the recombinant HT-GARP2
could be reproduced, but using native GARP2 no inhibition was observed. These
results suggest that the fusion part of the HT -GARP2 is responsible for the inhibitory
effect.
These findings and the monoclonal antibodies against the different GARP proteins,
provide a solid basis to perform further biochemical, immunohistochemical and
cristallographic studies.
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