Verlag des Forschungszentrums Jülich
JUEL-3791
Im zweiten Teil dieser Arbeit stellen wir eine vollrelativistische
Erweiterung des KKR-Formalismus für Oberflächenrechnungen vor. Nach
Test- und Vergleichsrechnungen werden die magnetischen Eigenschaften
einzelner Fremdatome der 3d-, 4d- und 5d-Übergangsreihe auf den
(001) Oberflächen von Silber und Gold untersucht. Die in diesem
Formalismus berücksichtigte Spin-Bahn Kopplung reduziert einerseits
die lokalen Spinmomente leicht, führt aber andererseits, insbesondere am Ende
der Übergangsreihen, zu sehr großen orbitalen Momenten. Unter
Berücksichtigung des von Brooks vorgeschlagenen orbitalen
Korrekturterms erreichen die Bahnmomente die Größenordnung der
Spinmomente (z.B. im Fall von Os auf Ag: Spinmoment 2.0ÜB,
Bahnmoment 1.8ÜB). Weiterhin wird mittels einer Generalisierung des
Gesamtenergieformalismus nach Lloyd die magnetokristalline
Anisotropieenergie einzelner Fremdatome auf der Silberoberfläche
untersucht, die mit Energiedifferenzen von bis zu 20meV (Re auf Ag)
sehr groß ausfällt.
Nonas, Bereshad Rene
Magnetische Adatome und Nanostrukturen auf Metalloberflächen
139 S., 2000
Im Rahmen der Korringa-Kohn-Rostoker Greensfunktionsmethode (KKR)
werden ab-initio Rechnungen basierend auf der lokalen Dichtenäherung
für die Elektronenstruktur von Fremdatomen auf Metalloberflächen
durchgeführt. Motiviert durch rastertunnelmikroskopische Experimente
(RTM) für Cr-Atome auf der Eisen (001) Oberfläche, untersuchen wir im
ersten Teil der Arbeit die Eigenschaften von 3d-Fremdatomen auf
Fe(001). Gesamtenergierechnungen zeigen, daß
praktisch alle 3d-Fremdatome durch direkten Austausch mit einem
Fe-Atom in die Oberflächenlage integriert werden. Darüber hinaus
finden wir, daß Fremdatomdimere aus Elementen am Anfang der
3d-Reihe eine stark abstoßende Wechselwirkung haben. Beide
Ergebnisse sind in guter Übereinstimmung mit den RTM-Resultaten für
Cr auf Fe. Ein Vergleich der berechneten Zustandsdichten im
Vakuumbereich mit RTM-Spektren zeigt, daß eine realistische Berechnung
des Tunnelstroms die Berücksichtigung des ``vollen''
nicht-sphärischen Potentials im Vakuum erfordert.
Neuerscheinungen
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