Verlag des Forschungszentrums Jülich
JUEL-3679
Dierkes, Frank
Entwicklung und Anwendung einer Mikroemulsion zur in-situ-Extraktion von polychlorierten Biphenylen aus Böden
131 S., 1999
Zur Extraktion von polychlorierten Biphenylen ist eine Mikroemulsion aus
biologisch abbaubaren Komponenten entwickelt worden. Die Mikroemulsion bleibt
selbst bei niedrigen Temperaturen von 10 °C stabil. Dadurch ist es möglich, die
Mikroemulsion mit ihren günstigen Extraktionseigenschaften in der in-situ
Bodensanierung einzusetzen.
Das Mikroemulsionssystem besteht zu gleichen Anteilen aus Wasser (unter Zusatz
von Calciumchlorid) und Rapsmethylester. Als amphiphile Komponenten werden Natrium
bis (2-ethylhexyl) sulfosuccinat (AOT) und 2,5,8-Trimethylnonylhexaglycolether
(Tergitol TMN 6®) verwendet.
Die unerwünschte Bildung von Flüssigkristallen in der Mikroemulsion bei niedrigen
Temperaturen läßt sich durch Erhöhung der Elektrolytkonzentration in der Wasserphase
unterdrücken, führt ab zu einer ungünstigen Verschiebung der Phasengrenzen des
Systems. Durch Substitution eines Teils des nichtionischen Tensids durch ethoxyliertes
Rizinusöl (Emulan EL) gelingt es, die Bildung von Flüssigkristallen zu unterbinden.
Die Extraktionsleistung des Mikroemulsionssystems ist in Batch- und
Glassäulenexperimenten an dotierten Böden untersucht worden. Die Ergebnisse
zeigen an einem Ackerboden eine nahezu quantitative Entfernung des Schadstoffes.
Am Sandboden fallen die Extraktionsleistungen geringer aus.
Im Hinblick auf eine wirtschaftliche Anwendung ist auch die gezielte Spaltung der
Mikroemulsion in Öl- und Wasserphase untersucht worden. Eine Wiederverwendung der
wäßrigen Phase scheint aus technischer Sicht unkritisch, kann jedoch zu
genehmigungsrechtlichen Problemen führen.
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