Verlag des Forschungszentrums Jülich

JUEL-3665
Kehren, Verena
Klonierung und Charakterisierung der Promotorregion eines Dopamin D1-Rezeptorgensaus Drosophila melamogaster
103 S., 1999

In dieser Arbeit wurde erstmals die Promotorregion eines biogenen Amin-Rezeptorgens aus Evertebraten kloniert und charakterisiert. Die Analyse der 5'-RACE-Klone zeigte, daß das erste Exon des DmDop1-Rezeptorgens im Vergleich zur bisher bekannten Sequenz um 125 Bp in 5'-Richtung länger ist. Durch eine Primer-Extension Analyse wurden zwei potentielle Transkriptionsstartpunkte identifiziert. Ein Transkriptionsstart liegt im Bereich der längsten 5' RACE-Klone, ein zweiter ist um 22 Basen in 3'-Richtung verschoben. Beide Startpunkte liegen innerhalb eines INR-(Initiator-) Elements, das für ca. 50 % aller Drosophila- Promotoren typisch ist. Innerhalb des sequenzierten ca. 2 kb großen Promotorbereichs sind weder TATA- noch CAAT-Boxen vorhanden. Der Promotor enthält mehrere GC-reiche Sequenzen, sowie potentielle Bindestellen für die Transkriptionsfaktoren CREB, Zeste, su(Hw) und DEP2.
Die regulatorischen Elemente des Promotors wurden durch CAT-Reportergenanalysen eingegrenzt. Alle Promotorkonstrukte wurden transient in die neuronalen Zellinien SK.N.SH und Neuro.2a sowie in die Nierenzellinie HEK293 transfiziert. Die höchsten CAT-Aktivitäten wurden in den neuronalen Zellen gemessen. In der SK.N .SR Neuroblastom-Zellinie wurde eine stark aktivierende Region im Bereich von ( -454/+ 125) sowie zwei Silencer-Regionen im Bereich von (-1481/-454) und (+125/+495) identifiziert. Eine Bindung von SK.N.SH- Kernproteinen an diese Sequenzen wurde mit Gelshift-Analysen nachgewiesen.
Der DmDop1-Promotor wird zelltypspezifisch exprimiert. Dies wurde mit in situ- Hybridisierungen an Gewebeschnitten gezeigt. Transkripte wurden im ZNS, der Retina und in den Antennen gefunden. In Larven und in adulten Tieren wurden Transkripte auch in den Gonaden nachgewiesen.
In einem der Silencer-Elemente wurde eine CRE-Bindestelle identifiziert. Dieser Bereich könnte einen Einfluß auf die gewebsspezifische Regulation des Rezeptorgens haben. Die Aktivierung der Dopamin D1-Rezeptoren führt zu einer Stimulierung der Adenylatzyklase. Dadurch wird die intrazelluläre cAMP-Konzentration erhöht. Transkriptionsfaktoren der CREB/ATF1 Familie, die an die CRE-Bindestelle binden können, werden cAMP-abhängig reguliert. Eine Autoregulation der Rezeptorgenexpression durch diese cAMP-abhängigen Transkriptionfaktoren und ein damit verbundener selektiver Untergang von Nervenzellen (Apoptose ), ist eine Möglichkeit, wie die Differenzierung des ZNS von Drosophila melanogaster reguliert werden könnte.



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Letzte Änderung: 07.06.2022