Verlag des Forschungszentrums Jülich

JUEL-3594
Fachinger, Johannes; Brücher, Heiner; Nau, Karl; Kaiser, Gabriele; Rainer, Hildegard; Syuhada, Frau; Zschunke, Sandra
Untersuchungen zur Radionuklidfreisetzung durch Einwirkung konzentrierter Salzlaugen auf Alu-MTR-Brennelemente
160 S., 1998

Im Rahmen der Diskussion eines nationalen Entsorgungskonzepts mit direkter Endlagerung von Forschungsreaktorbrennelementen muß die Sicherheit dieses Entsorgungspfads untersucht werden. Dazu gehört vor allem das Langzeitverhalten der Brennelemente im Kontakt mit korrosiven aquatischen Phasen, das sich auf Grund der unterschiedlichen Matrixbeschaffenheit von dem der LWR-Brennelemente stark unterscheidet. Die hierzu durchgeführten experimentellen Arbeiten für MTR-Forschungsreaktorbrennelemente konzentrierten sich auf die folgenden Bereiche: Die Korrosion des Hüll- und Matrixmaterials Aluminium, die Freisetzung von Radionukliden aus abgebrannten Brennelementen und die Immobilisierung von Radionukliden im Nahfeld der Endlagerstätte.Dabei zeigte sich, daß ein MTR-Brennelement in den betrachteten Salzlaugen innerhalb weniger Jahre, bzw. Monate in Gegenwart von Grauguß, vollständig desintegriert wird. Dadurch hat die Brennelementhülle keinerlei Barrierenwirkung. Die schnelle Korrosion des Aluminiums hat aber den Vorteil, daß die entstehenden Korrosionsprodukte gelöste Radionuklide wieder immobilisieren. Sorptionsversuche mit verschiedenen möglichen Korrosionsprodukten bestätigen die Fähigkeit dieser Matrizes vor allem die langlebigen Aktiniden zu immobilisieren. Wie stabil die dabei entstehenden Phasen sind, bedarf jedoch weiterer Untersuchungen. Die bisherigen Versuche wurden im wesentlichen unter aeroben Bedingungen durchgeführt, so daß die Ergebnisse unter der im Endlager zu erwartenden anaeroben Atmosphäre noch verifiziert werden müssen. Erste Untersuchungen in granitischen Wässern zeigen, daß in diesen Systemen die Aluminiumhülle eine Standzeit von mehreren hundert Jahren haben könnte und in diesem System eine Langzeitbarriere sein kann.


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Letzte Änderung: 07.06.2022