Verlag des Forschungszentrums Jülich
JUEL-3516 In der vorliegenden Arbeit wurden 5 keramische Verbundsysteme auf Si, Ti, B und C Basis
hinsichtlich einer Anwendung als Werkstoff für die erste Wand von zukünftigen
Fusionsreaktoren wie ITER oder NET optimiert. Die untersuchten Verbundsysteme waren SiC/C,
SiC/B4C, TiC/B4C/C, SiC/B4C/C und SiC/B4C/C/TiC.
Die Arbeit beinhaltet Herstellung, Charakterisierung und Fügen von Verbundkeramiken mit
metallischen Kühlstrukturen aus der Mo- Legierung TZM. Der wichtigste Test zur Charakterisierung der entwickelten Verbundwerkstoffe stellt in
dieser Arbeit die Elektronenstrahlanlage JUDITH dar, mit der sowohl nichtstationäre, als
auch stationäre Belastungen aufgebracht wurden. Die Messung der Erosionsraten und die
Beobachtung der Schädigungen nach kurzzeitiger, hoher Wärmeflußeinwirkung ist wichtig
bei der Beurteilung der verschiedenen Materialien und der Vorhersage ihres Verhaltens in
zukünftigen Fusionsreaktoren. Hierbei wurden die Oberflächen der Materialproben durch
den Elektronenstrahl der 60 kW-Anlage in den Heißen Zellen des Forschungszentrum Jülich,
gepulsten Wärmeflüssen ausgesetzt. Die Leistungsdichte wurde dabei (bei einer konstanten
Pulsdauer tp von 5 ms) zwischen 400 MW/m2 und 4 GW/m2
verändert. Mit der Methode der finiten Elemente wurden Berechnungen von Spannungen als auch
Temperaturen durchgeführt und mit den von Thermoelementen gemessenen Temperaturen
während der Belastung verglichen. Zur Einstellung eines stationären Zustandes und damit
zur Simulation des Normalbetriebes eines Fusionsreaktors wurden, die hinsichtlich ihrer
Erosionsraten optimierten Werkstoffe, auf eine metallische Kühlstruktur (Divertormodul)
aufgebracht. Die Module wurden aus einer Wärmesenke aus TZM mit einem Kühlrohr aus
ferritischem Stahl und aus der Wärmefluß zugewandten Seite aufgelöteten Ziegeln aus dem
Materialsystem SiC/B4C/C aufgebaut.
Yehia, Ahmed
Herstellung von Verbundmaterialien und ihr Verhalten unter relevanten Belastungen in Fusionsreaktoren
121 S., 1998
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