Verlag des Forschungszentrums Jülich

JUEL-3513
Wohllebe, Andreas
Laserkristallisierung amorpher Siliziumschichten für photovoltaische Anwendungen
148 S., 1998

Mikrokristallines Silizium ist vor allem wegen seiner erhöhten Absorption irn nahen Infrarot gegenüber amorphem Silizium für die Herstellung von Dünnschicht-Stapelzellen interessant. Ziel dieser Arbeit ist die Herstellung mikro- bzw. polykristalliner Siliziumschichten bei niedrigen Temperaturen auf preiswerten Substraten wie z. B. Coming-Glas durch Laserkristallisierung mit Hilfe eines gepulsten Nd- Y AG-Lasers bei Wellenlängen von 1064 und 532 nm. Bei 1064 nm ist eine Kristallisierung von amorphen Siliziumschichten einer Dicke bis zu 800 nm möglich. Die Kristallite erstrecken sich von der Substratgrenzfläche bis zur Schichtoberfläche, zeigen eine laterale Ausdehnung von mehreren hundert nm sowie eine scharfe Grenzfläche zum Substrat und somit vielversprechende Eigenschaften für photovoltaische Anwendungen. Eine Vorzugsorientierung der Kristallite wurde nicht beobachtet. Unter Berücksichtigung der Kristallitgrößen und der Oberflächenmorphologie von Schichten einer Dicke von 400-500 nm lag die optimale Pulsenergie pro cm² zwischen 200 und 400 mJ Schichten, die bei 1064 nm Anregungswellenlänge kristallisiert wurden, zeigen eine mit der Pulsenergie zunehmende Oberflächenrauhigkeit in der Größenordnung der Schichtdicke, die bei [lambda]=532 nm nicht zu beobachten ist. Dieser Unterschied ist auf nichtlineare selbstverstärkende Effekte für die Probenerwärmung bei 1064 nm zurückzuführen, die bei einer Anregungswellenlänge von 532 nm keine Rolle spielen. Simulationsrechnungen ergeben für die a-Si-Schichten bei den verwendeten Energiedichten für [lambda]=1064 nm einen mittleren Absorptions- koeffizienten, der um etwa einen Faktor 7 über dem linearen Wert liegt. Die Abhängigkeit der Kristallitgrößen von der Pulsenergie bei [lambda]=532 nm konnte mit Hilfe von Simulationsrechnungen auf die Aufschmelztiefe der Schichten zurückgeführt werden, wobei eine maximale Kristallitgröße nur bei einem vollständigen Aufschmelzen erreicht wird. Mit Hilfe von strukturierter Laserkristallisierung wurde gezeigt, daß laserkristallisierte Keimpunkte in einer amorphen Matrix bei anschließender thermischer Kristallisierung eine höhere durchschnittliche Kristallitgröße (bis 2 µm) irn Vergleich zu rein thermisch kristallisiertern Material bewirken. Der Grund ist eine bevorzugte Nukleation an der Grenzfläche der laserkristallisierten Punkte in Verbindung mit einer erhöhten Kristallisations- geschwindigkeit an Zwillingsebenen. Epitaxieversuche haben gezeigt, daß PECVD-Siliziurn epitaktisch auf CoSi2 gewachsen werden kann, welches daher für den Einsatz in Dünnschichtsolarzellen interessant ist.

Due to its enhanced absorption in the near infrared with respect to amorphous Silicon microcrystalline Silicon is a promising material for the preparation of stacked thin film solar cells. The aim of this work is the preparation of micro- or polycrystalline Silicon films at low temperatures on low cost substrates like Corning-Glass by laser crystallization using a Nd-YAG-laser at excitation w ave lengths of 1064 and 532 nm. At 1064 nm a crystallization of amorphous silicon films up to a thickness of 800 nm is possible. The crystallites extend from the substrate interface to the surface of the film and show a lateral extent of several hundred nm as weIl as a sharp interface to the substrate which are promising properties for photovoltaic applications. No preferential orientation was observed. With respect to the crystallite size and the surface morphology of films with a thickness of 400-500 nm the optimum pulse energy per cm² was found between 200 and 400 mJ .Films crystallized at an excitation wavelength of 1064 nm show an increasing surface roughness in the order of magnitude of the film thickness with increasing pulse energy which can not be observed at [lambda]=532 nm. This difference is caused by nonlinear selfamplifying effects of the heating of the film at 1064 nm which are of no importance at 532 nm. Computer simulations show an enhanced absorption coefficient of the a-Si-films at the used energy densities which is seven times higher than the linear value. The pulse energy dependence of the crystallite size at [lambda]=532 nm could be attributed to the melting depth of the film by computer simulations showing a maximum grain size if the film is totally melted. Structured laser crystallization revealed that laser crystallized seed points in an amorphous matrix cause larger grain sizes (up to 2 µm) in a subsequent thermal annealing step with respect to thermal crystallized silicon without a seed pattern. This enhanced crystallite size is due to preferential nucleation at the laser crystallized spots in combination with an enhanced crystal growth speed at twill boundaries. Epitaxy experiments have shown that PECVD-silicon can be epitaxially grown on CoSi2, which is thus promising for an application in thin film solar cells.

Neuerscheinungen

Schriften des Forschungszentrums Jülich

Ihre Ansprechperson

Heike Lexis
+49 2461 61-5367
zb-publikation@fz-juelich.de

Letzte Änderung: 07.06.2022