Verlag des Forschungszentrums Jülich

JUEL-3498
Caspary, Guido
Bestimmung von spaltbaren Stoffen in Abfallproben durch Neutroneninterrogation
113 S., 1998

Die Messung der Neutronenemission aus konditioniertem radioaktivem Abfall ist eine zerstörungsfreie Meßmethode zur Bestimmung des Gehalts an Transuranen und spaltbarem Material. Es wird unterschieden zwischen der passiven und aktiven Neutroneninterrogation. Das in dieser Arbeit entwickelte passive System besteht aus einem Neutronenzählrohr, das in geeigneter Weise von Moderator umgeben ist, der zur Erhöhung der Efficiency und zur Abschirmung gegen den Raumuntergrund dient. Es mißt die vom Neutroneneigenstrahlung des Meßobjektes. Es ist einfach zu handhaben, transportabel und wird als begleitendes Prüfsystem neben dem [gamma]-Scanning eingesetzt. Die Erkennungsgrenze liegt bei 60 mg Reaktorplutomium im Zentrum eines betonierten 200 l Abfallfasses. Bei der aktiven Neutroneninterrogation wird das Meßobjekt mit niederenergetischen Neutronen einer externen Quelle bestrahlt, die im Meßobjekt Spaltungen induzieren. Die Spalt- und Quellneutronen werden in den in dieser Arbeit entwickelten Systemen durch ihr energiebedingt unterschiedliches Transportverhalten getrennt. Das Spaltneutronensignal korreliert mit dem Gehalt an spaltbarem Material im Meßobjekt. Als Neutronenquellen dienen die Sb-Be-Photoneutronenquelle und erstmals zu diesem Zweck die Li(p,n)Be-Reaktion an einem Protonenbeschleuniger. Im Zentrum eines betonierten 200 l Abfallfasses werden Erkennungsgrenzen von unter 160 mg 235U (Sb-Be-System) bzw. unter 50 mg 235U (Li(p,n)Be-Reaktion als Neutronenquelle) erzielt. Für ein System für Kleinproben unter 250 ml wurde eine Erkennungsgrenze von unter 40 [my]g 235U erreicht.




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Letzte Änderung: 07.06.2022