Verlag des Forschungszentrums Jülich

JUEL-3447
Jäger, Ralf
Untersuchung des Einsatzes der Hochfrequenz-Glimmentladungsmassenspektrometrie zur Analyse von Halb- und Nichtleitern
117 S., 1997

In den letzten Jahren haben Methoden zur direkten Analyse nichtleitender Materialien zunehmend an Bedeutung gewonnen. Dies ist größtenteils das Ergebnis der Entwicklung von Materialien für neue oder verbesserte technische Anwendungen. Beispiele hierfür sind keramische Materialien, deren mechanische, elektrische oder thermische Eigenschaften für bestimmte Technologien geradezu maßgeschneidert sind und unter anderem durch das Auftreten und die Menge an Spurenverunreinigungen beeinflußt werden.

In dieser Arbeit werden nichtleitende, kompakte Materialien und Vielschichtsysteme mittels der Hochfrequenz-Glimmentladungsmassenspektrometrie untersucht. Ein teilweise vorliegender experimenteller Aufbau wurde zur Erfüllung der analytischen Anforderungen weiterentwickelt.

In grundlegenden Untersuchungen wurde die Energieverteilung der in der Glimmentladung gebildeten Ionen bestimmt. Dabei wurde festgestellt, daß die mittlere kinetische Energie der Ionen des Entladungsgases (Ar+) ungefähr 10 eV niedriger ist als die der Probenionen oder von Molekülionen. Dieser Unterschied konnte zusätzlich zur massenspektrometrischen Trennung auch zur energetischen Vortrennung dieser Ionensorten benutzt werden, was das Signal-zu-Rausch-Verhältnis und damit die Nachweisgrenzen verbessert.

Im zweiten Teil der Arbeit wurde die Anwendbarkeit der Hochfrequenz-Glimmentladungsmassenspektrometrie zur Spurenanalyse von keramischen Materialien untersucht. Dabei wurde eine Methode zur Quantifizierung von Spurenelementen unter der Benutzung synthetischer Laborstandards ausgearbeitet. Unter Benutzung dieser Proben wurden für die Bestimmung von Spurenelementen relative Standardabweichungen besser als 10 % und statistische Analysenfehler besser als 15 % erreicht. Die erreichten Nachweisgrenzen lagen im Bereich von wenigen µg/g. Bei diesen Untersuchungen wurde desweiteren festgestellt, daß die relativen Empfindlichkeitsfaktoren für die Spurenelementbestimmung in verschiedenen Probenarten ungefähr innerhalb einer Größenordnung variieren. Dies ermöglicht es, auch ohne die Verwendung von Standard-Referenzmaterialien grobe Übersichtsanalysen zu erhalten. Für eine präzise Spurenelementbestimmung ist jedoch die Verwendung von Standards unumgänglich. Desweiteren wurde die Möglichkeit der Tiefenprofilanalyse mittels der Hochfrequenz-Glimmentladungsmassenspektrometrie untersucht. Hierbei wurde ein Tiefenauflösungsvermögen erreicht, was vergleichbar mit dem Tiefenauflösungsvermögen der Gleichstrom-Glimmentladungsmassenspektrometrie ist.


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Letzte Änderung: 07.06.2022