Verlag des Forschungszentrums Jülich

JUEL-3785
Kugeler, Kurt; Phlippen, Peter-Wilhelm; Alkan, Zeynel; Kugeler, Manfred
Sicherheitsanforderungen für zukünftige Kernkraftwerke
73 S., 2000

Derzeit sind weltweit ca. 450 verschiedene zum Teil hochentwickelte Kernkraftwerke in Betrieb. Damit leistet die Kernenergie einen wichtigen Beitrag zur weltweiten Stromversorgung. Die Kapazität dieser Kernkraftwerke beträgt zur Zeit rund 360 GWel; sie decken damit etwa 17% des Bedarfs an elektrischer Energie ab. Langfristig wird die Nutzung der Kernenergie weltweit zunehmend große Bedeutung erlangen, wenn Aspekte der Ressourcenschonung, der Wirtschaftlichkeit und der Umweltschonung, insbesondere der Reduktion von CO2-Emissionen, ernst genommen werden. Allerdings müssen dann die Sicherheitsanforderungen beim Betrieb von Reaktoren, bei der Zwischenlagerung und Endlagerung sehr hoch sein.

Im Hinblick auf die Sicherheitsaspekte der zukünftigen Kernkraftwerke werden heute verschiedene Ansätze verfolgt. Ziel dieser neuen Sicherheitsqualität ist, daß die radioaktiven Spaltprodukte bei allen denkbaren Störereignissen innerhalb der Reaktoranlage verbleiben und damit keine katastrophalen Folgen außerhalb der Anlagenumgebung auftreten können. Diese Forderungen werden so z.B. vom modifizierten deutschen Atomgesetz (1994 vorgeschrieben.

In dem vorliegenden Bericht werden zunächst das bisherige Sicherheitskonzept und die Möglichkeit von Kernschmelzen sowie deren Folgen diskutiert. Darauf aufbauend werden die Sicherheitsanforderungen für zukünftige Kernkraftwerke definiert und konkretisiert. Einige Beispiele für bereits realisierte Lösungen, die dem Anspruch "katastrophenfreien Kerntechnik" genügen, sind Gegenstand einer weiteren Betrachtung. Nach einer vertieften Diskussion der verschiedenen Konzepte zur Realisierung von Kernreaktoren mit neuen Sicherheitsanforderungen werden abschließend Detailfragen im Hinblick auf den Nachweis des Sicherheitsverhaltens von zukünftigen Kernreaktoren eingehend erläutert.



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Letzte Änderung: 07.06.2022